Im Fokus der Arbeit stehen die zahlreichen Schnittstellen zwischen Punk und Avantgarde, zwischen Self-Publishing, Fanzine-Kultur und avantgardistischer Praxis. Entsprechend der Ablehnung des Geniekultes innerhalb der Avantgarden zu Beginn des 20. Jahrhunderts bedarf es auch keines großen genialen Geistes, um ein Punk-Fanzine in der szenetypischen DIY(do it yourself)-Manier herzustellen. Anhand von Interviews mit Punkmusikern und Fanzineautoren sowie Analysen ausgewählter Fanzines werden sowohl die ideellen Hintergründe des Kreierens dieser nicht-kommerziellen subkulturellen Magazine als auch die Praxis des "Machens" erläutert. Gezeigt wird zudem, dass - trotz der stilistischen und gedanklichen avantgardistischen Vorbilder und deren Radikalisierung durch die Punkbewegung - sich auch in der Fanzine-Kultur traditionalistische Tendenzen ausmachen lassen.