"Ardistan und Dschinnistan" ist eine zweiteilige Romanreihe ("Ardistan" und "Der Mir von Dschinnistan") aus dem Spätwerk des deutschen Schriftstellers Karl May, die auf dem Stern "Sitara" spielt, welcher der Phantasie des Autors entspringt. Die Erzählung wurde zunächst von 1907 bis 1909 als Fortsetzung in der katholischen Zeitschrift "Deutscher Hausschatz" unter dem Titel "Der 'Mir von Dschinnistan" veröffentlicht. Als Buchausgabe erschien sie 1910 als 31. und 32. Band der "Gesammelten Reiseerzählungen" im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.
Einer Beschreibung des Autors zufolge findet man Sitara, indem man drei Monate in Richtung Sonne fliegt und dann drei Monate darüber hinaus - da sich die Erde in sechs Monaten aber ebenfalls auf die andere Seite der Sonne bewegt hat, ist der Planet, den man dort findet, kein anderer als die Erde selbst.
"Ardistan und Dschinnistan" gehört zu den bedeutendsten Spätwerken Mays, in denen er sich immer mehr von seinen abenteuerlichen Reiseerzählungen, durch die er seinen Ruhm erlangte, entfernt und in geheimnisvollen Geschichten seiner Weltanschauung Ausdruck verleiht. Das zentrale Thema ist die Entwicklung des Menschen vom niedrigen "irdischen" Anfang (Ardistan, "Bodenland") zur "höheren Stufe" des bewussten "geistigen" Menschen (Dschinnistan, "Geistesland"), den May als "Edelmenschen" bezeichnet. Entsprechend Mays eigener Auffassung ist der Edelmensch ein zugleich monotheistisch-religiös und humanistisch handelnder Intellektueller.