Frühling 45

Chronik einer Berliner Familie

Karl Friedrich Borée

Deutschland, Österreich & Schweiz

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Beschreibung zu „Frühling 45“

Berlin vom Untergang zum Neuanfang. Dicht am Alltag, ohne falsche Sentimentalität, voller Tatsachen und einnehmend erzählt. Die Wiederentdeckung eines Ausnahmeautors.
Es beginnt mit einem Glücksfall: Der Ich-Erzähler kann im Februar 1945 zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter in einem ruhigeren Randbezirk in ein von seinen Besitzern verlassenes Haus ziehen, in dem sich nur noch die Haushälterin und geheime Vorräte befinden. Eindrücklich und wendungsreich wird das Leben der kleinen Gemeinschaft in einer Zeit geschildert, in der die Vergangenheit brutal versinkt und das Kommende mehr als dunkel ist. Aber sie ist nicht nur gekennzeichnet von Todesangst, Zerstörung, Hunger und dem ängstlich erwarteten Eintreffen der Sieger, sondern auch von optimistischen Planungen für eine demokratische Zukunft und ganz persönlichen Sehnsüchten, die in dieser apokalyptischen Situation mitunter zu grundsätzlichen Lebensfragen werden. Dann kommt der Frieden und bringt eigene Gefahren mit sich. Ruhe tritt jedenfalls noch längst nicht ein. Lebendig und kompromisslos erzählt Borées autobiographisch geprägter Roman von diesen drastischen Tagen in der Geschichte Berlins.

Verlag:

Lilienfeld Verlag

Veröffentlicht:

2017

Druckseiten:

ca. 417

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


2 Kommentare zu „Frühling 45“

Kitchenette – 31.12.2017
Das Buch hat mich gefesselt und sehr berührt. Sprachlich ist es zum Teil merkwürdig bildungsbürgerlich verschnörkelt, doch das unterstreicht die Authentizität dieses biografisch und aus der Ich-Perspektive angelegten Berichts der letzten, schlimmen Kriegswehen in Berlin und des nachfolgenden Vakuums im Kraftfeld der Alliierten. Obwohl das, wie sich im Nachwort zeigt, nicht ganz richtig ist, habe ich es als eine Art Tagebuch gelesen, das mir viele Antworten auf Fragen gab, die ich meinen Großeltern gern gestellt hätte - und zugleich eine sehr lebendige Schilderung des damaligen Erlebens, das aus dem Einzelschicksal viel darüber erklärt, wie die Kriegsjahre viele Menschen geprägt, aber danach auch mit immenser Hoffnung darauf, sich selbst ganz neu erfinden zu können, erfüllt hat. Etwas, was mir bislang noch kein Geschichtsbuch oder anderer Nachkriegsfilmen in dieser Form vermittelt hatte. Der Autor weist sich als nicht (partei)politischer, aber gesellschaftsphilosophischer Mensch, dessen eigene Neuerfindung am Ende eine denkbar naive Wendung nimmt. Bei aller Reflexion und Weitsicht ist er doch auch ein Mann, dessen Blick z.B. auf Frauen unhinterfragt die Prägung seiner Zeit übernimmt.

Gudrun – 21.07.2017
und wie ist es heute? es geht immer nur ums Geld !

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