Abgeschottet hinter der Mauer entstand in den 1980er Jahren in Berlin eine radikal moderne Künstler- und Musikszene, die auch international beachtet wurde: experimentierfreudig, provokativ, selbstorganisiert. Die ehemalige Schlagzeugerin von "Die Tödliche Doris" (mit Wolfgang Müller, Nikolaus Utermöhlen) erzählt von der neuen Musikszene, kollaborativer Kunst und gemeinschaftlichen Wohnformen. Das Lob des Nichtkönnens führte, im Idealfall, zu überraschenden kreativen und ästhetischen Ausbrüchen - und Brüchen. Es zeigt sich, wie die West-Berliner Subkulturen der 1980er Jahre nicht nur eine „zweite Generation der Fluxus-Bewegung“ waren (Dietrich Diederichsen) sondern Wegbereiter eines Berliner Lebensgefühls, das heute, im Zuge von Sanierungen und Immobilien-Investoren zu verschwinden droht.
„Über diese Alternativszene, näher am Punk als an der Neuen Deutschen Welle, schreibt Käthe Kruse in ihrem gerade erschienen Buch: Lob des Imperfekts.“ Radio Bremen
„An inspiringly imperfect book about art and life in 1980s West Berlin.“ Katy Derbyshire, lovegermanbooks
„Das Lob des Imperfekts leuchtet wie ein Schlaglicht auf die seltsamen Jahre der Vorwendezeit, in der entweder alles Aufbruch oder Stagnation war. Eine Zeitreise.“ Tanja, Folaji, Elektro vs. Print
Käthe Kruse, geboren 1958 in Bünde, war von 1982 bis 1987 Mitglied der Gruppe "Die Tödliche Doris", die heute als eine der wichtigsten Avantgardegruppen der 1980er Jahre gilt und international auftrat. Sie bediente das Schlagzeug. 33 Jahre lebte sie als Hausbesetzerin am Görlitzer Bahnhof in Berlin. Nan Goldin, die sie im Sommer 1984 dort für zwei Monate beherbergte, verewigte Käthe und ihre Töchter auf zahlreichen Fotografien, die sich heute in den wichtigsten internationalen Sammlungen und Museen befinden. Kruse ist heute Musikerin und Künstlerin, zum Beispiel umhüllte sie ihr Schlagzeug mit Leder oder fertigt Streifenbilder nach ausgeklügelten Farbsystemen an. kaethekrusekunst.de