Die Hochschulen für den öffentlichen Dienst sind mit über 50.000 Studierenden in allen Bundesländern und auf Bundesebene in Deutschland vertreten. Nicht nur in den zentralen Bereichen Allgemeine Verwaltung, Polizei, Rechtspflege und Finanzen, sondern auch in vermeintlichen Nischenbereichen, wie z. B. die Bundesbank oder das Archivwesen, bilden sie seit den 70er Jahren die Staatsdiener in Deutschland aus.
So groß ihre tatsächliche Bedeutung für den öffentlichen Dienst auch ist, so unbekannt sind die Hochschulen allerdings in der Öffentlichkeit und in ihren Arbeiten für die Forschung und den Wissenstransfer. Dieser Kontrast zwischen der großen quantitativen Bedeutung der Hochschulen für den öffentlichen Dienst auf der einen und die scheinbar nur marginale Sichtbarkeit und das eher bescheidene Image auf der anderen Seite waren Idee und Anlass für die vorliegende Studie. Darüber hinaus vollzieht sich gerade aktuell ein Wandel und Veränderungsprozess in den Verwaltungen, den es so in dieser Ausprägung wohl noch nicht gegeben hat. Nach jahrelangem Personalabbau suchen die Verwaltungen nun vor dem Hintergrund eines radikalen demographischen Wandels händeringend nach neuem Personal, um ihre Aufgaben weiter erfüllen zu können. Gleichzeitig werden die Chancen und Risiken der Digitalisierung immer sichtbarer und verweisen unter anderem auf nicht unerhebliche Modernisierungsdefizite.
Die vorliegende Studie nimmt sich diesen beschriebenen Defiziten und Erkenntnislücken an und versucht vor dem Hintergrund einer umfassenden bundesweiten Bestandsanalyse, vor allem die neuen Herausforderungen, Ansätze und Zukunftsstrategien der Hochschulen für den öffentlichen Dienst zu identifizieren. Abschließend werden allgemeine und ganz konkrete Handlungsempfehlungen in den drei Hochschulmissionen herausgearbeitet, die nicht nur theoretisch formuliert, sondern immer auch bereits mit den handelnden Akteuren der Rektorenkonferenz diskutiert und abgestimmt worden sind. In diesem Sinne schließt die Studie zwar zahlreiche Erkenntnis- und Wissenslücken, macht aber gleichzeitig für die Zukunft deutlich, wie viel Forschungs- und Entwicklungsbedarf in diesem wichtigen Hochschulbereich noch besteht.