Das 1842 erstmals erschienene GESEESER BÜCHLEIN des Pfarrers JOH. GG. ADAM HÜBSCH ist als Heimatbuch und historische Quelle für die Region des Hummelgaues um das oberfränkische Gesees bis heute unersetzlich. Der unterhaltsame feuilletonartige Schreibstil bereitet auch dem Nichtfachmann Genuss. Man spürt: Der einstige Verfasser ist in diese Landschaft und ihre Menschen verliebt und begegnet ihnen mit Achtung. Der Großdruck führt zu guter Lesbarkeit.
Einen historischen Versuch - so nannte der damalige Geseeser Geistliche bescheiden sein im Selbstverlag erschienenes Taschenbüchlein. Es blieb bis heute das einzige geschlossene Werk zur Orts- und Kirchengeschichte der Region um GESEES und wird von Kennern immer noch gern als kompetente Quelle zitiert. Schon dieses Alleinstellungsmerkmal wäre ein Grund zur Neuausgabe, die hier zusammen mit der Gemeinde GESEES gewagt wird. Das Büchlein erscheint nun anlässlich der 700-Jahr-Feier der ersten urkundlichen Erwähnung von Ort und Kirche.
HÜBSCH lädt den Leser ein, den Blick auf die menschenfreundliche Ausstrahlung der gut 20 Dörfer, Weiler und Einöden zu richten, die ihren geistlichen und räumlichen Mittelpunkt im weithin sichtbaren Wehrkirchen-Ensemble ST. MARIEN ZUM GESEES haben. Er beschreibt kurzweilig die Geschichte und Kultur dieser Landschaft des Hummelgaues, die trotz ihrer Nähe zur quirligen Bezirkshauptstadt BAYREUTH und trotz mancher Zuwanderung in sich selbst ruht.
In einem kenntnisreichen biographischen Vorwort stellt der Neuherausgeber Jürgen Joachim Taegert seinen Kollegen Pfarrer HÜBSCH als hochbegabten, umtriebigen, kulturhistorisch und sozial engagierten Theologen, promovierten Philologen und Heimatforscher in Wort und Bild persönlich vor und informiert in vertiefenden Exkursen über das Besondere seines Anliegens. Denn erstaunlicherweise erfährt man in der sonst allwissenden gemeinnützigen Enzyklopädie Wikipedia über Pfarrer Hübsch bislang noch gar nichts und auch auf anderen Internetseiten nur sehr wenig. Auch seine Evang.-Luth. Landeskirche in Bayern hat ihn für ihre Geschichtsschreibung noch nicht entdeckt. Dabei wirkte Hübsch seelsorgerlich-aufklärend und sozial-nachhaltig in einer sehr markanten und bedrängenden Phase der Kirchwerdung im Bayerischen Königreich. Hübschs geschichtspädagogisches Wirken in Gesees und sein nachfolgendes, für ganz Oberfranken bis heute wirksames diakonisches Engagement insbesondere in Naila machen ihn zu einer ganz markanten Persönlichkeit des 19. Jahrhundert.