Fragen an die Natur in Form von Experimenten sind die Grundlage aller Naturwissenschaften. Die Natur liefert die Antworten und wenn die ´Frage´ geschickt gestellt war, dann ist die Antwort eindeutig. Dies ist der riesige Unterschied zwischen den Naturwissenschaften und den Geisteswissenschaften und den Religionen, denn dort behauptet man und fragt nicht (wenn, dann höchstens rhetorisch)!
Dieses Buch geht direkt auf die Schnittlinie zwischen tibetischem Buddhismus und den Erkenntnissen der Naturwissenschaften, es geht also um neurologische Erkenntnisse, um Psychologie und um Psychotherapie. Es entführt rund 700 Millionen Jahre in der Vergangenheit, um zu erklären, weshalb sich unsere Störgefühle (Charakterfehler) notwendigerweise entwickeln mussten und landet später bei meditativen Zuständen. Denn auch die sind (wahrscheinlich nicht vollständig) naturwissenschaftlich und psychologisch erklärbar.
Viele Erklärungen im Buddhismus aus den letzten 2.500 Jahren halten einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand. Folglich sollten die Erklärungen und nicht die Tatsachen geändert werden. Der Buddhismus liefert erlebte Erfahrungen und die Wissenschaft liefert auf extrem breiter Basis überprüftes Wissen. Es geht darum, ob und wie man sich gegenseitig ergänzen könnte. Wenn es wirklich nur eine Wahrheit gibt, was meine felsenfeste Überzeugung ist, dann kann und sollte man stimmige Erklärungen über die Welt und den Geist liefern können!