Unsere Gesellschaft zeichnet sich durch zwei Betrachtungsweisen der Natur aus, die scheinbar unabhängig nebeneinander bestehen und kaum Berührungspunkte zeigen, die wissenschaftliche und die ästhetische Betrachtung. Dieses Buch versucht eine Synthese aus beiden Sichtweisen. Bei der Naturwissenschaft benutzt sie die Ergebnisse der neueren Naturphilosophie und vergleicht sie mit Einsichten der klassischen japanischen Ästhetik, die sich, wie der Text in zahlreichen Beispielen zeigt, oft in verblüffender Weise gleichen. Auf der Grundlage dieser Vergleiche wird eine buddhistisch inspirierte Naturästhetik formuliert, die einerseits eine Renaissance der klassischen japanischen Ästhetik anstrebt und anderseits aufzeigt, wie eine Ästhetik funktioniert, die ohne Dualismus und Reduktionismus auskommt und sich daher nicht in fruchtlosen Gegensatzpaaren, wie z. B. Subjektivismus versus Objektivismus, erschöpft, wie es für die westliche Ästhetik üblich ist. Die vorgestellte Ästhetik ist aber keine bloße abstrakte philosophische Abhandlung, sondern ihre Einsichten sind ganzheitlich, d. h. mit Hilfe von konkreten Hinweisen und Übungsaufgaben wird ein Gegenpol, zum westlichen Lebensgefühl des immer mehr, schneller und lauter, formuliert, der sich vor allem im täglichen Leben bewährt und zu einem neuen achtsamen Umgang mit sich selbst und der menschlichen Mitwelt führt.