Hinze wacht eines Morgens auf und ist sich sicher, dass er an diesem Tag sterben wird. Damit sie nicht nach seinem Ableben gefunden werden, packt er seine Pornohefte in eine Plastiktüte und geht hinaus auf die Straße. Dort drückt er sie der erstbesten Person in die Hand.
In den folgenden Tagen wandert diese Tüte zwischen diversen Besitzern hin und her, die sich besser nicht getroffen hätten, denn sie erleben Amokläufe, Familientreffen und Busunfälle und decken Lebenslügen auf. Vielleicht finden sie aber auch die große Liebe.
Dabei prallen – wie immer in Berlin – die Extreme aufeinander: Aufstrebende Rechtsanwältinnen treffen auf ausgemergelte Berliner Junkie-Omas. Dicke Touristen aus der Provinz begegnen geflüchteten Neu-Berlinern. Aufmüpfige Feministinnen arbeiten im Dirndl-Kleid in bayerischen Biergärten und gescheiterte Schauspieler landen im Knast.
Gnadenlos beschreibt Joost Renders in seinem Episodenroman das Chaos der Hauptstadt und karikiert ihre Insassen mit viel Insiderwissen und schwarzem Humor.