Es gab eine tiefe, unauslöschliche Schmach im Leben Siri-Tongs, an die niemand rühren durfte, ohne grausam dafür zu büßen. Der Mann, der sie ihr zugefügt hatte, war Caligu. Der einstige unumschränkte Beherrscher der Karibik. Längst tot, gestorben von Siri-Tongs Hand in der großen Schlacht um die Windward Passage. Aber obwohl viele Jahre inzwischen vergangen waren, die blutrote Narbe, die sich quer über ihren sonst makellosen Leib zog, sie war geblieben. Und es gab eine Insel weit jenseits der Windward Passage, auf der sich einst das Auge der Götter befunden hatte und die Todesbucht. Eine Bucht, auf deren Strand noch immer die Galeonen derer als zerfallene Wracks lagen, die versucht hatten, mit frevlerischer Hand das Auge der Götter zu berauben. Viele in der Karibik wußten davon, und sie alle mieden jene Insel und jene Bucht des Todes wie den Teufel persönlich. Nur Barabas, einen Piraten, der seinen Schlupfwinkel auf West Caicos hatte und dem es gelang, die Rote Korsarin von der Schlangeninsel zu entführen, den kümmerte das alles nicht. Er zwang die Rote Korsarin in seiner maßlosen Gier nach Schätzen, nach Silber, Gold und Diamanten, ihn zum Auge der Götter zu bringen. Er drohte der Roten Korsarin, mit ihr zu tun, was Caligu ihr einst angetan hatte. Und so traf ihn die Rache der Roten Korsarin in der Bucht des Todes und die der alten Götter, die noch immer über ihre einst heilige Insel wachten...