Johanna Moosdorf hat autobiographisches Material in einen Jahrhundertroman verwandelt: Sie erzählt die Geschichte der Schriftstellerin Jenny Meininger und ihres Mannes, des Juden Karl Meerstern. Eine Geschichte, die genau und unerbittlich das 20. Jahrhundert widerspiegelt. Johanna Moosdorf schreibt gegen das Vergessen an, steht auf der Seite der Unterdrückten, Gedemütigten, spricht im Namen der Opfer. Jahrhundertträume und -alpträume zwischen Liebe und Tod sind es, von denen die Autorin erzählt: eine Trauerarbeit von großer Glaubwürdigkeit.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)