Auf einem Bauernhof aufgewachsen habe ich die damals noch wenig beeinträchtigte Symbiose von Mensch und Natur miterlebt, und auch die Mühen und Nöte dieser Zeit. Ich habe von klein auf mitbekommen, dass wir mit der Natur, von der wir leben, achtsam umgehen müssen und dass die Natur kleine Verfehlungen ausgleicht, uns aber für große büßen lässt. Wie ein guter Landwirt, muss die Menschheit die Erde bewirtschaften. Nur in Symbiose mit der Natur haben wir gute Zukunftsaussichten.
Wie können wir heute, nach dem steilen, aber umweltbelastenden Entwicklungsweg, den wir beschritten haben, und angesichts des sich anbahnenden Klimawandels, wieder zu einer Natur- und Umweltverträglichen Lebenseinstellung finden?
Kann uns vielleicht die heilige Hildegard von Bingen heute noch einen guten Rat geben? Kann sie uns, Dank ihrer Visionen, ein dringend notwendiges, ganzheitliches Welt- und Menschenbild vermitteln? Damit wäre uns schon weitergeholfen. Denn das ganzheitliche Weltbild veranschaulicht die Ansatzpunkte für eine nachhaltige, also zukunftsträchtige Lebensweise, die es uns ermöglicht uns daseins-lebensgerecht entwickeln und verwirklichen zu können, und mit uns auch die Gesellschaft in der wir leben.
Das hier vorgestellte Naturverständnis ermöglicht Wissenschaftlern und Studenten einen neuen Zugang zu ihren Fachgebieten und damit auch den Zugang zu neuen Erkenntnissen. Und nicht zuletzt trägt die hier vermittelte, aber keineswegs neue Einsicht Teil der Natur zu sein, dazu bei unser Umweltbewusstsein zu schärfen.