"Hier erzählt einer seine Lebensgeschichte, d.h. eigentlich nicht seine Lebensgeschichte, sondern die Geschichte seiner Lebenskrise. Und er erzählt diese Geschichte gut. Der Autor beobachtet sich selbst und seine Umwelt mit Präzision; die ihn überfallenden und so gar nicht in seine Hochglanz-Werbewelt passenden Angstgefühle, die Erleichterungswirkung des Alkohols, das Auf und Ab der Gefühle, die Reaktionen der Umwelt, schließlich die Landung bei denen, deren Aufgabe es ist Menschen wie ihm zu helfen. Auch wenn der Rausch zum Thema gehört, die Sprache bleibt nüchtern. Ohne falsche Sentimentalität, ohne allzu viel Selbstmitleid, ohne Pathos und Deutungsballast werden die Ereignisse wiedergegeben.
Reinhold Aßfalg
Psychologe und Buchautor (Die letzte Runde)
Verkürzte Fassung