'Läuterung', 'Erleuchtung' und 'Einswerdung' - so oder so ähnlich nennen verschiedene Traditionen von 'Mystik' die drei Hauptphasen des 'Weges'. Mittelalterliche Alchemisten sprechen hier auch von 'Nigredo, Albedo und Rubedo', von 'Schwärzung, Weißung und Rötung' als den Stufen, die das 'Unedle' durchmacht, bis es zur höchsten Vollkommenheit, zum 'Stein der Weisen' verwandelt ist. Freimaurer sprechen vom 'Lehrlings-, Gesellen- und Meister-Grad', vom 'Schau in dich! - Schau um dich! - Schau über dich!'.
So oder so handelt es sich erstens um ein 'Klären der Seele', insbesondere vermittels des 'Gewissens' des Menschen. Zweitens um ein 'Erwärmen des Verstandes und des Gemüts für die Tugend', insbesondere vermittels der 'Vernunft' des Menschen. Und drittens um ein 'Erlangen von heiterer Gelassenheit hier unten im Tale des Todes', insbesondere vermittels des (wahren) 'Willens' des Menschen.
'Grundlage': Der Beginn, das Fundament des ganzen Weges in Gestalt der 'Läuterung', soll münden in die Einsicht, bzw. in die unerschütterliche Überzeugung, dass 'Gott mich erschaffen hat'.
'Erbauliches': Das auf diesem Fundament der Gotteskindschaft Aufbauende, und damit die eigentliche 'Erleuchtung' des Alltag(er-)lebens, führt dann mehr und mehr in das Bewusstsein, dass 'meine Kraft und Stärke (allein) in Gott liegt'.
'Überfluss': Der überfließende Segen des ganzen Prozesses, zeigt sich zuletzt in der immer innigeren 'Einswerdung' mit dem Göttlichen selbst, mit dem Ewigen - und deshalb manifestiert sich dieser Überfluss insbesondere als die Anerkenntnis der Notwendigkeit, dass, bildlich gesprochen, 'das Fleisch sich von den Knochen löse', dass also das Vergängliche sich vom Beständigen absondere, um so das eigentlich EWIGE (wieder) zu finden: Den, 'Der da war, Der da ist, und Der da sein wird'.