"Wann bist du glücklich" versammelt rund tausend unabgeschlossene oder konkrete Einladungsfragen für die es keine, nicht eindeutige oder immer wieder wechselnde Antworten gibt. Es sind keine rhetorischen Fragen, und auch keine, die man sofort beantworten muss. Vielmehr handelt es sich um solche, die erst einsickern dürfen. Sie verwesentlichen durch ihre manchmal suggestive Annäherung auf höchst indirekte, subtile Weise und zeigen Leerstellen auf. Es sind Fragen, die offenlegen, womit man sich möglicherweise nicht oder erst vermeintlich auseinandergesetzt hat.
Während die einen zum Kopfkino anregen und Ausrufezeichen provozieren, stimmen andere Fragen die eher dunkleren Seiten an. Man fühlt sich ertappt, weil man vielleicht weniger über sich weiß als einem lieb ist. Denn über jeder Frage steht unsichtbar: Wer bist du? Warum sagst du das so? Was ist es, das dich an dieser Frage irritiert?
So wie es bei Radio Eriwan seinerzeit "Im Prinzip ja..." hieß, könnte man hier in vielen Fällen mit "Kommt darauf an..." antworten. Aber noch schöner als zu antworten, ist es unter Umständen, diese Fragen für sich stehen zu lassen und daraus jene Fragen herauszusuchen, die man besser beantworten kann. Denn nicht zu vergessen: Die besten Antworten führen bekanntlich zu neuen Fragen. Es geht einmal mehr um Anregungen für die eigenen Reflexionen, für gedankliche Spaziergänge oder neue Gedankenexperimente.
Die Antworten liegen ohnehin bei einem selbst und hier umso mehr.