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Joachim Ringelnatz (1883-1934) war ein deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler, der vor allem für humoristische Gedichte um die Kunstfigur Kuttel Daddeldu bekannt ist. Ringelnatz hatte sich in den Kopf gesetzt, Seemann zu werden. Von April bis September 1901 arbeitete er als Schiffsjunge auf dem Segelschiff Elli. Seine Erfahrungen waren ernüchternd: Der sächselnde, kleingewachsene Ringelnatz wurde Zielscheibe von Beleidigungen, Schikanen und körperlicher Gewalt. In Britisch-Honduras riss er aus, verirrte sich im Urwald und wurde endlich ergriffen, um auf der Rückfahrt noch mehr durchzumachen. Zurück in Hamburg war er arbeitslos und litt Hunger. Ende des Jahres war er Aushilfe in Malferteiners Schlangenbude auf dem Hamburger Dom. Dies war nur einer der über dreißig Nebenberufe, die Ringelnatz während seiner Seemannszeit ausübte. Heuern als Leichtmatrose auf allen Weltmeeren wechselten immer wieder mit Phasen der Arbeitslosigkeit ab, so zum Beispiel in Hull, wo er obdachlos von Essensspenden lebte. In einem Seemannsheim half er schließlich als "Mädchen für alles" aus, lebte in den Tag hinein und freute sich an Trinkgelagen mit seinen neuen Freunden. Nach einer Weile wurde er jedoch des Feierns überdrüssig und heuerte wieder auf Schiffen an, bis ihm 1903 die weitere Ausübung des Matrosenberufs wegen mangelnder Sehschärfe untersagt wurde. Dennoch absolvierte er noch die Qualifikationsfahrt für den Militärdienst bei der Marine und diente 1904 als Einjährig-Freiwilliger bei der Kaiserlichen Marine in Kiel....