Im 19. Jahrhundert war die Literatur der Dreh- und Angelpunkt des gebildeten Lebens. Mit welchem Ingrimm und mit welchem Aufwand die Dichter Karl Immermann, August von Platen und Heinrich Heine aufeinander eingeschlagen haben, war dennoch selbst damals nur schwer verständlich. Der katholische Graf Platen beschimpft Heine als schamlosen Juden, Immermann und Heine wiederum schreiben ganze Bücher, um Platen als Phrasendreschmaschine ohne Substanz abzukanzeln; nebenbei rümpfen sie über seine Liebessonette die Nase, die er jungen Männern widmet. Erstaunlicherweise wurde selbst von jüdischen Zeitgenossen Platens plumper Antisemitismus weniger übel genommen als Heines Schläge unter die Gürtellinie.
Dieser Band versammelt die Originaltexte der Kombattanten sowie einige Reaktionen der literarischen Öffentlichkeit und versucht eine Interpretation der Ereignisse aus heutiger Sicht.