Wie verhalten sich Menschen in Zeiten, in denen humanitäre Werte auf dem Spiel stehen? Wilfried Wils diente als Hilfspolizist im besetzten Belgien der SS. Mit über neunzig blickt er auf sein Leben zurück. Die Kriegsjahre – eine Zeit, in der sämtliche moralischen Regeln außer Kraft gesetzt sind, eine Zeit, in der auch Wilfried Wils versucht, sich mit allen gut zu stellen, mit seinen antideutschen Landsleuten wie mit den Besatzern. Er wirkt mit bei der Deportation von Juden und bewegt sich doch in den Widerstandszirkeln, in die ihn sein bester Freund Lode einführt. Tatsächlich gelingt es ihm so zu überleben – als Opfer und Täter zugleich, mit schmutzigen Händen und einer ordentlichen Portion Pragmatismus.
Jeroen Olyslaegers lässt in ›Weil der Mensch erbärmlich ist‹ mit ungeheurer literarischer Wucht eine Figur sprechen, die in ihrer Ambivalenz der Komplexität von Geschichte gerecht wird.
Der Roman erzählt vom Zweiten Weltkrieg und ist doch hochaktuell – weil er sich ohne je den Zeigefinger zu erheben einem drängenden Thema unserer Zeit stellt: der Frage nach Zivilcourage und Haltung.
»Ein majestätischer Roman, dringlich und sprachlich atemberaubend, spannend und monumental. Ich ziehe meinen Hut!« Stefan Herrmanns