Heinrich Heine (1797–1856), Dichter der Romantik, Pionier des Feuilletons, aufklärerischer Denker, kritischer Journalist, Satiriker und Spötter, war für viele ein unbequemer Zeitgenosse, für manche ein bindungsloser Freigeist.
Ein Querdenker war er allemal, aber er war auch ein Sinnsucher nach idealistischen Gegenentwürfen zu einer unruhigen Welt: «Weltbürgertum, Humanismus, Freiheit, Sittlichkeit, Liebe und Brüderlichkeit, Gerechtigkeit, Gleichheit der Rechte aller Menschen». Er hat über diese Werte in Poesie und Prosa nachgedacht, und er hat sie in den philosophischen, religiösen, gesellschaftlichen und politischen Geistesströmungen seiner Zeit gesucht.
Der Autor begibt sich auf die Spur dieser Suche und entdeckt dabei viel vom «unbekannten Heine», der 1844 in Paris Freimaurer geworden ist.
Die Idee des sinnvollen Bauens und Gestaltens von Zeit und Raum hat Heine fasziniert, und der Wahlspruch seiner Loge entsprach seiner Geisteshaltung: «Bien penser, bien dire, bien faire» («Gut denken, gut reden, gut machen»). Eine Aufforderung, das Machbare des Denkbaren zu tun.
Freimaurerisch-symbolisch beginnt ein solches «Denken, Reden und Machen» mit der «Arbeit an sich selbst», am «Rauen Stein», dem Sinnbild für den «unfertigen» Menschen. Freier Geist und Rauer Stein. Kein Widerspruch.