Jean Paul nannte den Titan seinen "Kardinal- und Kapitalroman". Der Roman umfasst circa 900 Seiten und erzählt die Bildungsgeschichte des Helden Albano de Cesara vom leidenschaftlichen Jüngling zum gereiften Mann. In Sprache und Stil weicht der Roman auffällig von anderen Texten Jean Pauls ab. Die Erzählung ist straffer organisiert und enthält weniger Abschweifungen und Randnotizen. Die Forschung sah darin häufig eine (stilistische) Annäherung an den Klassizismus Weimars, mit dem sich Jean Paul in dieser Zeit intensiv und kritisch auseinandersetzte. Die bilderreiche und (im damaligen Sinne) "witzige" Sprache Jean Pauls bleibt jedoch auch im Titan erhalten; der Roman ist also trotzdem eine herausfordernde Lektüre für heutige Leser.