Liebe Leserin, lieber Leser!
Wir alle tragen sie Tag für Tag mit uns herum – unsere Vergangenheit. Manche tragen leicht an ihr, andere schwer. Manches verfolgt uns selbst im Dunkeln wie ein Schatten, anderes wünschten wir durchaus noch ein- oder gar mehrmals zu erleben. Und was ist mit der Gegenwart? Wie bewusst erleben wir den Augenblick bis zum nächsten Augenblick? Wir können uns darin schulen, das Jetzt bewusst zu erleben. Das ist keine leichte Übung, aber eine, die – wenn sie gelingt – intensive Erlebnisse ermöglicht.
Und wie steht's um die Zukunft? Ist sie Sehnsuchtsziel oder "Verschiebebahnhof" für alles, was wir jetzt (noch) nicht können oder wollen?
In der September-Ausgabe unseres Magazins sind alle Zeiten enthalten und wie im Leben miteinander verwoben: Ob im Essay über Beethovens wegweisende Neunte Symphonie, die in "ferner Vergangenheit" (nun ja, es war 1824) uraufgeführt wurde, dann in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen im Lauf der Jahre erklang und heute als "Europahymne" neue Bedeutung erlangt. Oder in der Reportage über die KinderKulturKarawane, in der junge Artisten zeigen, dass es nicht von Bedeutung sein muss, woher du kommst und was gestern war, wenn dir Menschen begegnen, die an dich glauben und die dir helfen, durch die "Kunst des Moments" Begeisterung zu entfachen, die in eine andere Zukunft trägt. Dies ist nicht ohne Mut, nicht ohne Anstrengung möglich. Aber es kann gelingen.
Über die Zukunft im Besonderen hat sich der Regisseur und Drehbuchautor Andres Veil zusammen mit Experten aus den Bereichen Finanzen, Ökonomie, Klima und Arbeit sowie mit interessierten Laien Gedanken gemacht und fragt in seinem neuen Projekt fürs Deutsche Theater Berlin ganz konkret nach dem Jahr 2028, das "jetzt gestaltet wird, nicht erst 2027". Das Stück "Welche Zukunft?", das Ende September erstmals auf die Bühne kommt, verspricht schon von der Idee her, überaus interessant zu werden …
Wir wünschen Ihnen von Herzen gestern, heute und morgen zudem interessante Lesezeiten mit unserem Magazin – und einen überaus schönen September,
Ihre Maria A. Kafitz