Sprach- und menschheitsgeschichtlich sind „Freunde“ ursprünglich Menschen, die man liebt, weil sie im weitesten Sinne zur Familie gehören. Die Menschheit machte einen Riesenschritt in ihrer Entwicklung, als sie den Ausdruck „Freund“ auf frei gewählte Beziehungen übertrug. Die Chemie der Freundschaft, heißt es, sei die Alchemie des Glücks. Geheimnisvoll, unergründlich, unerschöpflich und ein Dauerthema der Philosophie und Kunst, ist die Freundschaft auch ein Lebensthema Iso Camartins. In seinem neuen Buch, das auch einen reizvollen erzählerischen Rahmen besitzt, lotet er es in alle Richtungen aus, beginnend mit der womöglich bangen Frage: „Taugst du zum Freund?“ Ob Männerfreundschaft oder Frauenfreundschaft, Gast- oder Gottesfreundschaft, geistreich und gebildet, anschaulich und plastisch werden die Gesichtspunkte der Freundschaft erörtert und in mitunter sehr persönlicher Form abgehandelt. Auch falsche Freunde und Fallen der Freundschaft bleiben nicht ausgespart. Ein großes, anregendes und klug erzähltes Kompendium der Freundschaft.