Die Heimatkinder verkörpern einen neuen Romantypus, der seinesgleichen sucht. Zugleich Liebesroman, Heimatroman, Familienroman – geschildert auf eine bezaubernde, herzerfrischende Weise, wie wir alle sie schon immer ersehnt haben.
Auf dem Weißenberg-Hof war wieder Ruhe eingekehrt. Die Handwerker waren abgezogen, der Besuch von Tante Alexa lag einige Wochen zurück und das üppige Hochzeitsfest in der Brauerei, an dem Marie mit Stefan und den Kindern teilgenommen hatte, war auch glücklich überstanden.
Marie stand am Fenster des Schlafzimmers, genoss die Ruhe im Haus, sah dabei in die letzten Sonnenstrahlen hinaus und wusste doch, dass der Frühling noch weit war. Das milde Wetter heute war trügerisch. So schnell gab der Winter nicht auf.
Ihren Kindern machte das nichts aus. Sie tobten im Hof herum, als stünde bereits der Hochsommer bevor. Reserl hatte das Sprungseil um den Stamm des jungen Apfelbaums geschlungen, sodass Jossi hopsen konnte. Und weil sie ihre Mütze abgesetzt hatte, flogen ihre Haare bei jedem Sprung in die milde Luft. Um die beiden flitzte der dreijährige Dany auf dem Dreirad herum. Plötzlich hielt er an, schnappte sich die Katze Luschi und versuchte, sie auf den winzigen Sattel zu setzen. Das gefiel Luschi nicht. Mit empört gesteiftem Schwanz flüchtete sie vor dem Übeltäter.
Marie lachte auf. Auf dem Hof hörte das ja keiner. Dann sah sie zur Uhr. Sie musste sich beeilen, wenn sie rechtzeitig bei Irmi Osterloh zum Tee erscheinen wollte. Aber vorher musste sie die Festgarderoben wieder an ihren Platz hängen.