"Und sie hören sicher keine Stimmen oder Geräusche im Kopf?"
"Ich habe zwar meine Hippies im Hinterstübchen, die oft genug Blödsinn veranstalten, aber NEIN, ich höre KEINE Stimmen."
"Sie liegen mit Ihrer Vermutung richtig."
"Also schizophren und paranoid?"
"Nein, mit ADHS ohne H. Wie kommen sie auf einmal auf schizophren und paranoid?"
"Das fragen sie jetzt ausgerechnet eine ADS´ lerin."
Leicht selbstironisch und humorvoll erzählt Ingrid von den angehäuften Begleiterkrankungen, wie sie mit 37 den Schritt fernab von "Macht man so, gehört sich so und was sollen denn die anderen denken", wagte. Sowie Einblicke in ihre chaotische Gedankenwelt. Mit 42 folgt die Diagnose. Mit ihrer Geschichte gibt sie dabei ihren Lesern Mut zur Authentizität. Interessierten, Einsicht, in die, oft für Außenstehende unverständliche Charakteristik, dieser "Andersartigkeit", die sie im übrigen, selbst nicht als Krankheit im klassischen Sinne ansieht.
So vielseitig und abwechslungsreich sich ihre eigene Gedankenwelt abspielt, so verschiedenartig wird die Autorin auch von ihrer Umgebung wahrgenommen. Während einige Menschen sie als liebenswert, quirlig, selbstsicher, humorvoll direkt und hilfsbereit charakterisieren, wird sie von anderen Erdbewohnern als langweilig, chaotisch, schlampig und irre bezeichnet.
Also wahrlich Eigenschaften quer durch den Garten, und so rein gar nicht einschläfernd.
Und so sehr sie ihr Hirn samt ihren Hippies oft verflucht, wäre sie im Falle einer Gehirntransplantation lieber der Spender als Empfänger.