Der Mensch in der Skulptur der Moderne
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kommt es in der Malerei zur Abstraktion, die auf die Skulptur übetragen wird. Nach dem Zweiten Weltkrieg tritt die Figuration zunächst hinter der Abstraktion zurück.
Auguste Rodin steht am Wendepunkt. Er bleibt Orientierung für Künstler, die den Menschen als Ausgangspunkt ihres Schaffens betrachten. Mit Rodin tritt auch der Torso, die Fragmentierung als dauerhafte Neuerung hinzu.
Der Klassiker Aristide Maillol feiert den Körper, ohne ein Individuum abzubilden. Wilhelm Lehmbruck schafft überlange, schlanke Frauenfiguren. Das Gesicht wird zum stärksten Ausdruck des Immateriellen.
Alberto Giacomettis Figuren bleiben auf Distanz. Joan Miró, vom Surrealismus geprägt, findet zu einer eigenen Formensprache. Er spielt mit Fundstücken. Die Figur des Vogels spielt bei ihm und bei Max Ernst eine zentrale Rolle. Es kommt zur Berührung von Figuration und Abstraktion.
Der Mensch als Abbild spielt bei George Segal, Duane Hanson, Stephan Balkenhol und Karin Sander auf recht unterschiedliche Weise eine Rolle. Jügen Brodwolfs Tubenfigur, Horst Antes' Kopffüßler und A.R. Pencks Strichmännchen interpretieren den Menschen aus einer reduzierten Figuration heraus.
Der Dialog mit demKunstwerk wird zur zentralen Forderung des Künstlers an den Betrachter, dem viel Freiheit zugestanden wird.