Zu dem sozusagen unter Tage vollbrachten Lebenswerk, mit dem Imre Kertész die literarische Welt seit der Öffnung des Eisernen Vorhangs überrascht, gehört neben den großen Romanen seiner «Trilogie der Schicksallosigkeit» die hier erstmals auf deutsch vorgelegte Langerzählung «Der Spurensucher»: die Geschichte eines Mannes, der viele Jahre nach seiner Befreiung aus Buchenwald zum ersten Mal an den Ort des Grauens und tiefster Demütigung zurückkehrt. In den Erzählungen «Die englische Flagge» und «Protokoll» spiegelt der inzwischen weltweit bekannte Autor dagegen seine Erfahrung zweier einander ablösender Totalitarismen aus der Perspektive der ersten Nachwendezeit: eine Summa osteuropäischen Seins in diesem Jahrhundert.