"Und das hat für Sie die unmittelbare Kündigung zur Folge" Als die Autorin diesen Satz hört, ist sie 55 Jahre alt und gerade fristlos in der Probezeit gekündigt. Was nun? Entgegen aller düsteren Prognosen (zu alt, zu teuer, wenig belastbar) beginnt sie sofort, Bewerbungen zu schreiben und wird tatsächlich auch sehr schnell zu unterschiedlichen Vorstellungsgesprächen geladen. Und da ist dann einerseits die Freude darüber und die Hoffnung auf einen baldigen Arbeitsplatz und andererseits die Erkenntnis, dass es nicht so einfach sein wird wieder im Berufsleben Fuß zu fassen.
Mit 55, auf dem Land lebend und mit einer Frau liiert.
Denn spätestens bei der Frage: "Sind Sie verheiratet, Frau Martens?" wird es schwierig. Und obwohl sie die Vorbehalte vieler Arbeitgeber gegen nicht kirchenkonforme Lebensweisen kennt, empört es sie immer wieder, wenn sie mit Diskriminierung und Ablehnung konfrontiert wird.
Aber auch anderweitig sind die Gespräche mal seltsam, mal chaotisch, mal lustig und oft ganz anders als erwartet.
Und "Wir melden uns" ist, nun ja, oft nur eine Floskel.