Zum Glück ist mir das nicht passiert...
Neulich in Bottrop: Mit zwanzig Akupunkturnadeln am Körper wird eine Frau in der Praxis ihres Orthopäden vergessen und erst Stunden später von der Feuerwehr befreit. Pech hat auch ein Rentner in Erfurt: Er mauert sich selbst in seinem Keller ein – wiederum dauert es eine ganze Weile, bis ihn jemand vermisst. Ein italienisches Ehepaar freut sich auf den Sommerurlaub – und findet sich plötzlich auf einer Kreuzfahrt für Homosexuelle wieder.
Dieses Buch ist ein unmoralisches Angebot. Denn es bedient von der ersten bis zur letzten Seite ein menschliches Bedürfnis, das gelegentlich in Verruf gerät: Schadenfreude. Anderen passiert ein Missgeschick – wir lachen, heimlich oder hemmungslos. Darf man das? Der Autor dieses Buches ist davon zutiefst überzeugt. Missgeschicke sind eindeutig eine Bereicherung für unser Leben, vor allem die Missgeschicke der anderen. Wie wäre das Leben ohne Pannen? Unvorstellbar glatt und damit langweilig. Peinliche Momente bedeuten auch, etwas gewagt zu haben und die Routine durchbrochen zu haben. Blamagen sind oft der Anlass, an sich selbst zu arbeiten. Und die schönsten Geschichten schreibt immer noch das Leben. Von der Putzfrau bis zum Politiker – es kann natürlich jeden treffen.