Auf meiner USA-Durchquerung des Jahres 1998 wurde ich von meinen amerikanischen Kameraden gebeten, für sie doch bitte in Europa eine Tour auszuarbeiten. Das setzte ich in die Tat um. So arbeitete ich diese vorliegende Strecke von Südspanien in Jerez de la Frontera bis hoch nach Deutschlands Norden in Kiel aus. ich hoffte, ihnen damit eine große Breite unseres schönen Europas bieten zu können. Als ich ihnen meine Ausarbeitung vorlegte, hatte niemand in diesem Jahr Zeit. Fans meldeten sich, um mich auf von ihnen ausgesuchten Etappen meiner Tourenplanung mich zu begleiten. Es sollte eine Campingtour sein. Ich suchte Campingplätze und Jugendherbergen aus. Um der Hitze in der Hochsaison durch Spanien, Frankreich und die Schweiz zu entgehen, verlegte ich den Start auf Jerez de la Frontera in Süd-Spanien. Es sollten so um 100 km täglich gefahren werden und suchte mir die Mittelmeerküste aus, weil ich dachte, dass ich dort auf überwiegend flachem Terrain radeln könne. Als meine Tochter Gudrun von ihrem Spanien-Aufenthalt zurück kam, sagte sie sarkastisch lächelnd: "Mutti, da, wo es flach ist, da ist es langweilig. Nur da, wo es über Berge geht, ist es interessant und schön." Meine Antwort: "Hoffentlich ist es immer langweilig." Aus meinem Fahrradtraining wurde aus Zeitmangel nichts. Nachdem mein Fahrrad im Fahrradgeschäft meines Vertrauens bestens überholt worden war, flog ich los. Ich startete mit sehr wenigen spanischen Sprachkenntnissen in Jerez de la Frontera. Es war nachts so kalt, dass ich mich entschloss, nur in Zimmern zu schlafen. Spanien ist sehr bergig. An der spanischen Küste kam ich über die Pyrenäen, setzte meine Tour in Frankreich und Italien in Küstennähe fort, fuhr den Turchino Pass hoch, kam bald in die Schweiz. Der St. Gottard war aufgrund Schneesturm gesperrt. Weiter durch den Tunnel per Bahn.