Heute die Welt - morgen das ganze Universum

Rechtsextremismus in der deutschen Gegenwarts-Science-Fiction | Science-Fiction und rechte Populärkultur

Hermann Ritter Dierk Spreen Michael Haitel Johannes Rüster

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Beschreibung zu „Heute die Welt - morgen das ganze Universum“

Es ist paradox: Wohl niemand kann sich der Faszination der Vergangenheit entziehen – und gleichzeitig wird sie in den seltensten Fällen ungebrochen reflektiert.

Der Nationalsozialismus bzw. seine Manifestation in der deutschen Geschichte ist nicht nur ein weltpolitisches Phänomen 1933–45, dessen mahnende Reflexion heute wesentlicher Bestandteil des bundesdeutschen Erinnerungsnarrativs ist. Die völkischen, faschistischen und nationalsozialistischen Diskurse und Gesellschaftsentwürfe selbst und ihre post-faschistischen Wiedergänger haben eine populärkulturelle Dimension: Es zieht sich ein roter Faden von den völkischen Utopien zur Selbstästhetisierung der faschistischen Diktaturen in Europa – und von diesen zu den modernen rechtskonservativen bis rechtsradikalen Epigonen, die sich im Rahmen des verfassungsrechtlich Möglichen aus beider Zeichen- und Mythenvorrat bedienen.

Einmal mehr erweist sich die fantastische Literatur als Seismograf gesamtkultureller Zusammenhänge, finden das psychologische Spiel mit Archetypen der Fantasy und die allegorische Qualität der Science-Fiction als Ideenliteratur zu großer Wirkung zusammen. Deshalb gilt gerade für diesen literarischen Bereich in besonderem Maße: Ob affirmative faschistoide Allmachtsfantasie, weltanschaulich taubstumme Naziästhetik im Actionfilm oder geschliffene Satire – die Verarbeitung von totalitär-nationalsozialistischen Versatzstücken in der Popkultur bedarf dringend der Decodierung, damit der Umgang mit der Zeitgeschichte differenziert erfolgt.

Das ist auch die Intention dieses Buches: Diesem tumben Raunen sollen ein paar helle Beiklänge beigemischt werden, in die braunverdunkelten Geister ein kleines Flämmchen der Aufklärung getragen werden. Nicht mehr – aber auch nicht weniger.

Über Hermann Ritter

Hermann Ritter, geboren 1965 in Darmstadt, interessierte sich schon früh für das phantastische Genre. Sein Sozialarbeit-Studium schloss er mit einer Diplomarbeit über Fantasy-Rollenspiele ab, während seines Studiums der Geschichte und Politik schrieb er über alternative Weltenentwürfe in der Literatur.

Danach war er zeitweise als Geschäftsführer für einen amerikanischen Spielehersteller tätig. Heute kümmert sich der in Darmstadt lebende Hermann Ritter hauptberuflich als Projektleiter für einen freien Träger der Sozialarbeit um benachteiligte Jugendliche.

Der phantastischen Literatur ist Ritter auch in seiner knapp bemessenen Freizeit verpflichtet: Er liest sich durch Berge von Science Fiction, Krimi und Fantasy - zu seinen Favoriten zählen Klassiker wie Cordwainer Smith und Lyon Sprague de Camp.

Hermann Ritter ist seit 30 Jahren in der Science-Fiction-Fan-Szene aktiv: Er publiziert Fan-Zeitschriften, organisiert Kongresse und war jahrelang Vorsitzender der PERRY RHODAN-Fan-Zentrale. Daneben veröffentlichte er Artikel und Kurzgeschichten zu allen Bereichen der Fantasy und Science Fiction; als Mitherausgeber von "Magira", dem Jahrbuch für Fantasy, ist er für eines der wichtigsten Sekundärwerke des Genres verantwortlich.

Nachdem er schon im Jahr 2000 beim PERRY RHODAN-WeltCon in Mainz und 2001 beim PERRY RHODAN-Fest in Rastatt auf der Bühne stand, spielte er beim PERRY RHODAN-WeltCon 2011 eine wichtige Rolle als Moderator, Auktionator und Diskussionsleiter.

"Schreiben ist eine Tätigkeit, die einen gewissen Suchtfaktor hat", gibt Ritter unumwunden zu. So war es nur eine Frage der Zeit, bis er zum Story- und Romanautor wurde. Zu seinen professionellen Veröffentlichungen zählen Kurzgeschichten für die Heftromanreihe "Ren Dhark", ein Taschenbuch für die SF-Reihe "BattleTech" und ein Sachbuch über Naturspiritualität. Seit 2003 stellt Hermann Ritter für die PERRY RHODAN-Serie alle vier Wochen die Clubnachrichten zusammen, die über die Aktivitäten der Fans informieren.

2008 konnte er mit einer Kurzgeschichte für die Reihe "Stellaris" auch den PERRY RHODAN-Lesern seine Qualitäten als Autor unter Beweis stellen. Im Jahr darauf stieg er mit zwei Heftromanen in die Serie PERRY RHODAN-Action ein. 2012 folgt mit "Schatten über Ferrol" Hermann Ritters erster Beitrag zur Reihe PERRY RHODAN NEO.

"Die größte Herausforderung war, dass ich mich überwinden musste, zu schreiben", bemerkt Ritter zu seinem Debüt als PR-Autor. "Immerhin kenne ich Perry und Konsorten schon über 30 Jahre ... da ist eine gewisse Hochachtung angesagt."


Verlag:

p.machinery

Veröffentlicht:

2016

Druckseiten:

ca. 159

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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