Eigentlich sehnen auch wir Deutsche uns nur nach ein bisschen Zuneigung und Anerkennung, und doch treibt uns wie wenige andere eine Frage um – nämlich, wie die Welt uns sieht: als bieder-fleißige, kalte Techniker? Als von Stadttheatern überquellende Kulturnation? Als bierselige Dumpfköpfe und ewig verdächtige Unheilstifter? Helmut Schümann hat Deutschland umrundet und mit jenen gesprochen, die es wissen müssen: unseren Nachbarn, den Polen, Tschechen, Österreichern, Schweizern, Franzosen, Luxemburgern, Belgiern, Niederländern und Dänen. Und weil das nicht auf die Schnelle funktionierte, ist Helmut Schümann fast die Hälfte der Strecke zu Fuß gegangen. Er hat dabei viel über unsere Leidenschaft fürs Rustikale und unsere Geschichtsbesessenheit, über unsere Rolle als Euroretter und Humorverweigerer gelernt. Er hat auch ganz praktisch gefragt, warum unsere Nachbarn bei Aldi einkaufen, ob sie bei uns arbeiten, einheiraten – oder das Land, seine Leute, ihre Imbissbuden und den Filterkaffee eher meiden. Wir erfahren, für welche Eigen- und Errungenschaften wir wirklich geliebt, wahrhaft gefürchtet oder ehrlich bewundert werden.
Eine kluge, oft komische, stets erhellende Reisereportage, ein Buch über Deutschland, durch das wir uns selbst klarer sehen – und das uns hilft, uns ein bisschen leichter zu nehmen.
2 Kommentare zu „Genie und Gartenzwerg“
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