<< Im Bahnhof herrschte emsiges Treiben, Züge kamen und fuhren wieder ab, Leute redeten durcheinander, Züge pfiffen in grellen Tönen und als Krönung in diesem Chaos, kamen schrille Informationen durch die Lautsprecher, von denen wir natürlich nichts verstanden. Es amüsierte uns trotzdem. Mich erinnerte es an einen schwarz-weißen Film mit Ingrid Bergmann und Humphrey Bogart, irgendwo im Orient gedreht. Ich kam mir selbst vor wie eine Komparse: "Kamera fertig! Zug aussteigen, Zug einsteigen", knips, knips, fertig war der Film.
Leider muss ich gestehen, dass ich so etwas wie hier noch nicht in Natura gesehen hatte. Trotz der vielen Menschen um mich herum, fühlte ich mich allein in der großen Halle des Stuttgarter Bahnhofs und wartete darauf, dass was Großes auf mich zukommen wird. Aber es war doch richtig, mich von Zuhause abzunabeln und endlich etwas von der großen weiten Welt zu sehen. Wenn meine Freundinnen in Griechenland wüssten, wie schön es hier ist, sie würden vor Neid platzen. Mein Blick wanderte noch einmal über die vielen fahrenden Züge, "wau, alles elektrisch, wirklich keine Kohle oder Dampf", ich träumte in wachem Zustand. Eine Frauenstimme in meiner Landessprache holte mich in die Wirklichkeit zurück
"Hallo sie da, gehören Sie mit zu der Gruppe?">>
Pipinas Geschichte ist köstlich-frech geschrieben, mit sprühendem Witz und Naivität.
Erlebnisse einer Gastarbeiterin von 1960 in Deutschland, die weder mit der Sprache vertraut war, noch mit den Bräuchen und Sitten des Landes.
Im wachen Zustand träumte sie bei der Arbeit wie sie mit ihrem Esel in die Weinberge ihres Großvaters ritt. Das war ihre heile Welt.
Bereits bei ihrer Ankunft im Stuttgarter Bahnhof, erlebt Pipina lustige Abenteuer, die sich bei der Arbeit, bei ihren neuen Freundinnen und bei ihrer neuen Liebe fortsetzen. Pipina tritt dabei ständig in neue Fettnäpfchen.