Jahrhunderte, bevor Ärzte die Herrschaft in den Kreißsälen übernahmen, haben Wehemütter und weise Frauen Gebärenden geholfen, die Leibesfrucht ans Licht zu ziehen; oft mit roher Gewalt, weil die sectio caesarae — der Kaiserschnitt — noch nicht bekannt war.
Justine Siegemund (1738 bis 1798), die churbrandenburgische Hofwehemutter, ist eine der in diesem Buch vorgestellten tatkräftigen Damen, die den Berufsstand der Hebammen begründet und weiterbefördert haben.
In von ihnen verfassten Lehrbüchern, in von Romanciers geschilderten Entbindungsgeschichten, in Geburtsberichten vergangener und jüngster Zeit hat der Autor Heinz G. Schmidt, dreißig Jahre Hebammen-Ehemann, recherchiert und spannende Erlebnisse aufgespürt.
Die Geschichte der Geburtszange, die Erfindung der Operationshandschuhe, die psychoprophylaktische Ausschaltung des Geburtsschmerzes und die Einrichtung der Frauenmilchsammelstellen in Deutschland sind nur einige der Gegebenheiten, die der Texter in flüssig geschriebenem Reportagestil darstellt.
Für Aufregung wird der Bericht über die letzten Tage der alten Charité-Frauenklinik sorgen. Ein ständig berauschter Medizinalrat hat mit der Geburtszange Kopf und Kragen riskiert. Allerdings nicht seinen ...