Fehlzeiten von Schülerinnen und Schülern können vielfältige Erscheinungsformen und Hintergründe haben. Wer ihnen erfolgreich begegnen will, steht gleich vor mehreren Aufgaben. An erster Stelle steht, dass die Betreffenden zeitnah wieder in den Unterricht integriert werden. Dabei sind nicht nur formale rechtliche Vorgaben zu beachten. Tragfähige Lösungen müssen mit verschiedenen Beteiligten erarbeitet werden, die unterschiedliche Interessen verfolgen: Erziehungsberechtigte, Fachkräfte und natürlich die Jugendlichen selbst. Am ehesten gelingt dieser Prozess, wenn Schüler den Schulbesuch wieder als positives Erlebnis erfahren und in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen Unterstützung finden.
Heinrich Ricking und Viviane Albers vermitteln praxisbezogene Instrumente zur Einschätzung der Hintergründe von Schulversäumnissen und präsentieren darauf abgestimmte Handlungsansätze. Sie reichen von geeigneten Beobachtungskriterien über Vorschläge zu alternativen Beschulungsmaßnahmen bis zu Formulierungshilfen für Gespräche mit betroffenen Schülern und deren Erziehungsberechtigten.
Neben der akuten Intervention geht es den Autoren auch um die langfristige Prävention. Sie nehmen dazu sowohl die pädagogische Arbeit im Unterricht als auch die organisatorische Ebene im "System Schule" in den Blick. Dieser umfassende Ansatz ermöglicht es pädagogischen Fachkräften, die mit Schulabsentismus konfrontiert sind, eigene Maßnahmen zu reflektieren, Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen und Erfolge langfristig zu sichern.