Der Autor vertritt die These, daß die Zeit nach 1945 in der neueren deutschen Pädagogik keinen entscheidenden Wandel gebracht hat. Die Epoche des Faschismus wird deshalb hier als Teil eines historischen Kontinuums begriffen. Dieses ist vor allem durch die Neigung der deutschen Pädagogik gekennzeichnet, auf konkrete gesellschaftliche, politische und sachliche Fragen nicht adäquat auf der jeweiligen Ebene, sondern generell durch Hinweis auf ein Menschenbild zu antworten. So finden sich schon in der Reformpädagogik vor 1933 Elemente und Denkfiguren, die dann vom Nationalsozialismus aufgegriffen wurden und auch nach 1945 lebendig geblieben sind.
Eine Aufarbeitung dieses Problemfeldes erfolgt von verschiedenen Ansätzen aus, wobei sich der Autor vor allem auf pädagogische Zeugnisse aus den Jahren 1920 bis 1950 bezieht.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)