Heinrich Böll, geboren am 21. Dezember 1917 in Köln, gestorben am 16. Juli 1985 in Kreuzau (Kreis Düren).
Heinrich Böll war Sohn eines Tischlers und Holzbildhauers, in dessen Hause in Köln ab 1933 Zusammenkünfte verbotener katholischer Jugendverbände stattfanden. Nach einem gerade begonnenen Studium der Germanistik und klassischen Philosophie wurde Böll 1939 zur Wehrmacht eingezogen. Er desertierte 1944 und kehrte 1945 aus der Kriegsgefangenschaft nach Köln zurück, wo er sein Studium wieder aufnahm und in der Schreinerei seines Bruders arbeitete. Ab 1947 publizierte er in Zeitschriften und wurde 1951 für die Satire Die schwarzen Schafe mit dem Preis der Gruppe 47 ausgezeichnet.
Fortan war er als freier Schriftsteller tätig. Außerdem übersetzte er, gemeinsam mit seiner Frau Annemarie, englische und amerikanische Literatur (u. a. George Bernard Shaw und Jerome D. Salinger).
Als Publizist und Autor führte Heinrich Böll Klage gegen das Grauen des Krieges und seiner Folgen, polemisierte er gegen die Restauration der Nachkriegszeit und wandte er sich gegen den Klerikalismus der katholischen Kirche, aus der er 1976 austrat.
In den 60er und 70er Jahren unterstützte er die Außerparlamentarische Opposition. 1983 protestierte er gegen die atomare »Nachrüstung«. Insbesondere engagierte sich Böll für verfolgte Schriftsteller im Ostblock (Reisen in die UdSSR und CSSR). Der 1974 aus der UdSSR deportierte Alexander Solschenizyn war zunächst Bölls Gast. Ab 1976 gab er, gemeinsam mit Günter Grass und Carola Stern, die Zeitschrift L 76. Demokratie und Sozialismus heraus. Der Verband deutscher Schriftsteller wurde 1969 von ihm mitbegründet, und er war Präsident des Internationalen PEN-Clubs (1971-74).
Böll erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so den Georg-Büchner-Preis (1967), den Literatur-Nobelpreis (1972) und die Carl-von-Ossietzky-Medaille (1974).
Werke von Heinrich Böll:
Romane:
Wo warst du, Adam? (1951)
Und sagte kein einziges Wort (1953)
Haus ohne Hüter (1954)
Billard um halbzehn (1959)
Ansichten eines Clowns (1963)
Gruppenbild mit Dame (1971)
Fürsorgliche Belagerung (1979)
Frauen vor Flußlandschaft (posthum 1985)
Erzählbände:
Wanderer, kommst du nach Spa... (1950)
Doktor Murkes gesammeltes Schweigen (Satiren, 1958)
Du fährst zu oft nach Heidelberg (1979)
Erzählungen:
Nicht nur zur Weihnachtszeit (Satire, 1952)
Das Brot der frühen Jahre (1955)
Entfernung von der Truppe (1964)
Ende einer Dienstfahrt (1966)
Die verlorene Ehre der Katharina Blum (1974)
Berichte zur Gesinnungslage der Nation (Satire, 1975)
Dramen:
Ein Schluck Erde (1962)
Aussatz (1970)
Essaybände:
Frankfurter Vorlesungen (1966)
Querschnitte (1977)
Außerdem die Reisebeschreibung Irisches Tagebuch (1957); ferner zahlreiche Hörspiele, u. a. Hausfriedensbruch (1969), und die Sammlung Erzählungen, Hörspiele, Aufsätze (1961).
Im Rahmen der bislang größten editorischen Unternehmung des Verlages Kiepenheuer & Witsch werden sämtliche Werke Heinrichs Bölls in der sogenannten Kölner Ausgabe herausgegeben.
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2 Kommentare zu „Ansichten eines Clowns (Ungekürzt)“
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