Der Schreiber, Jahrgang 1937, präsentiert zwei Theaterstücke, die die Bundesrepublik in der Zeit von 1950 bis Ende der 60ziger Jahre aufs Korn nehmen.
"Die Färber", Bühnenstück in neun Bildern, in Anlehnung an Bertolt Brecht, karikiert an einer wiedergegründeten Färberei der Nachkriegszeit den Neuanfang. Westdeutschland auf dem Weg vom verbogenen Eisenträger mit Schuttbergen zum Wirtschaftswunder und der Wohlstandsgesellschaft.
Aus Sicht des Schreibers werden rein wirtschaftliche Interessen durch Parolen wie 'Frieden und Freiheit' und "keine Experimente' verschleiert. Ein gerechter, humaner Neuanfang verblutet auf dem Altar der sogenannten freien Marktwirtschaft, denn das Wichtigste werden die Aktienkurse der Börse.
"Die Heilige Vase", Bühnenstück in sechs Bildern, persifliert in tragikomischer Weise die Protestbewegung der Studenten der 60ziger Jahre. Der noch gewaltlose Versuch, saturierte Bürger einer Oase für eine neue sozialistische Werteordnung in sexueller Freizügigkeit zu überzeugen - scheitert im Ansatz.