Junge und inzwischen mittelalte Männer mit und ohne Migrationsgeschichte nutzen Rap als Medium, um sich auszudrücken und um viel Geld zu verdienen. Aufgrund ihrer chauvinistischen und frauenverachtenden Texte sind Deutschlands Gangsta-Rapper längst Dauergäste in der Boulevardpresse. Bushido, Kollegah, Haftbefehl oder Capital Bra machen »Stress ohne Grund« und das schon seit gut zwei Dekaden. Wie sind die zum Teil überbordende Maskulinität und der eklatante Sexismus im deutschsprachigen Rap zu verstehen? Heidi Süß erhellt die Kontexte, um das komplexe Phänomen der »Rap-Männlichkeiten« zu entschlüsseln. Die Konstruktion von Männlichkeit im Rap wird dabei in den Rahmen gesamtgesellschaftlicher Transformationsprozesse der Geschlechterordnung gestellt, der auch den Zuwachs an Frauen im Rap männlichkeitstheoretisch beleuchtet.