Auch wenn es weh tut und alte Wunden aufreißt, Nora will sich erinnern. Sie will sich erinnern an die Geschichte ihrer Vorfahren, solange es noch geht. Und so erzählt sie die Lebensgeschichte ihrer Großmutter Anna, die nicht nur ihr Leben in zwei Weltkriegen bewältigen musste, sondern nach Kriegsende auch noch aus ihrem schlesischen Heimatdorf vertrieben wurde. Ein Schicksal, das zu dieser Zeit viele mit ihr teilten. Doch für Anna waren diese schrecklichen Erfahrungen noch längst nicht alles. Als ältestes von zwölf Geschwistern, war ihr Leben stets von schwerer Arbeit geprägt; die Mutter eine strenge, hartherzige Frau und der Vater schwach. Doch mit Beginn ihrer Ehe soll alles noch schlimmer werden: der Ehemann ein Säufer und Schläger, findet Anna einzig Trost bei ihrem Sohn. Als dieser ihr schließlich genommen werden soll, bricht eine Welt für sie zusammen.