Zaubertränke sind ein bißchen das Stiefkind der heutigen Magie. Dies liegt vor allem daran, daß es Zaubertränke schon immer hauptsächlich in den Mythen und im Kult gegeben hat: den Göttermet der Germanen, den Nektar der Griechen, den Soma der Inder, den Balché der Mayas, den Abendmahlswein der Christen ...
Oder diese Zaubertränke wurden gesucht, aber nicht gefunden - wie das Lebenselixier der Alchemisten in Europa und in Indien. Manchmal wurden sie auch in etwas nicht-Materielles umgedeutet wie in den Heiligen Geist, in die Kundalini oder das Bindhu.
Die Zaubertränke, die noch heute in Gebrauch sind, tragen andere Namen: homöopathische Tropfen, Kristallwasser, spagyrische Heilmittel usw.
Das, was Zaubertränke von Drogen und Medizin unterscheidet, ist, daß in ihnen nicht die physische Substanz, sondern die geprägte Lebenskraft wirkt. Ein Zaubertrank ist also einem Talisman, einer geweihten Statue oder einem Tempel recht ähnlich.
Von diesem Ansatz her lassen sich durchaus wirksame Zaubertränke erschaffen.