Das Beschwören von Geistern (Evokation) hat nicht den besten Ruf... sofern sie nicht "Marien-Erscheinungen", "Totenkult", "Götter-Anrufungen", "Spiritismus" oder "Familienaufstellungen" genannt werden.
Was ist eigentlich so gruselig an dem Kontakt mit Geistern? In Traumreisen begegnet man auch allen Arten von Geistern - und Poltergeister kommen stets ganz ungefragt. Das Problem ist vor allem die Angst vor dem Tod, vor den Totengeistern.
Das ist nicht immer so gewesen - der enge Kontakt zu den Toten ist erst von den christlichen Missionaren verteufelt worden: Sie haben an die Stelle des verstorbenen leiblichen Vaters eines jeden Menschen den einen Gott Vater gesetzt - und aus dem Urbild des Ahnengeistes den Teufel geformt.
Es gibt kaum eine frühe Kultur, in der man keine Geister beschworen hat. Beispiele dafür finden sich in der Jungsteinzeit, in Ägypten, Sumer, bei den Hethiter, den Römern, in Afrika, im Alten und im Neuen Testament, bei den Germanen, den Kelten, im Islam usw.
Bei den Methoden der Evokation, bei den Gründen für sie, bei ihrem Ablauf und bei ihrer Stellung in der Kultur gibt es eine große Vielfalt - aber das Grundprinzip ist sehr einfach.