Die vorliegende Betrachtung von Jesaja 40-55 ist ganz auf den unbekannten Gottesknecht gerichtet und entsprechend aufgebaut. Mit vielen Gegenüberstellungen wird ein Geschichtsbild erzeugt, in dem Jesaja als ein Prophet seiner Umwelt wahrgenommen werden kann.
Ein markantes Merkmal ist die Absage an den in den Text gelangten Kyros, auf den offensichtlich weder die Wissenschaft noch die Religion verzichten möchte. Judas Rückkehrerlebnis überschallt die eigentliche Botschaft Jesajas und bewirkte sogar, dass Assyrien aus dem Gedächtnis im Buch Jesaja verdrängt wurde!
Die Gottesknechtsgestalt in den Gottesknechtsliedern wird eingehend betrachtet, viele weitere Quellen zum Vergleich herangezogen und auch deren Beanspruchung angefangen durch Hiskia nachgegangen. Der Gottesknecht wird als eine Endzeitgestalt erkannt, weshalb jede Inanspruchnahme aus vor- und nachchristlicher Zeit kritisch hinterfragt wird.
So hat sich für die als Deuterojesaja bezeichneten Kapitel her-ausgestellt, dass ein Jesaja der letzten Jahrzehnte des 8. Jahrhunderts, der fast ausschließlich über Jakob/Israel spricht und zeitgenössische Geschehen aufgreift, nicht aber über Judas Untergang spricht!
Andererseits wird herausgestellt, dass Jesajas Offenbarungsgut eine Rückkehr von Jakob/Israel in der Neuzeit und viele weitere Überraschungen bereithält, mit denen sich der Erlöser Jakobs der ganzen Menschheit als ein Gott demonstriert, der als einziger die Zukunft bestimmen kann und bestimmt hat!
Jehova offenbart sich allen Menschen, die ihn dann sehen würden! Umbrüche in der menschlichen Gesellschaft wurden von Gott gefördert, um den Monarchien eine Absage zu erteilen. Im Norden wurde ein Kontrahent erweckt, den wir alle wahrnehmen können. Uns wird vor Auge geführt, wie anfällig die Menschheit ist, wie bescheiden unsere Bemühungen sind, uns ein richtiges Bild zu machen. Wir werden auf eine Rettung aus einer beispiel-losen Dürre vorbereitet und auf ein verborgenes Gericht über die Wächter hingewiesen.