Im Zuge der Gegenreformation wurden die Protestanten Schlesiens ihrer Kirchen beraubt. Durch das Verbot von Gottesdiensten und die Vertreibung ihrer Geistlichen wurden sie an der freien Ausübung ihres Glaubens behindert. Fast neunzig Jahre dauerte dieser beklagenswerte Zustand an, bis Friedrich des Große im Jahre 1740 mit dem Ziel der Befriedigung alter Gebietsansprüche in Schlesien einmarschierte und den notleidenden Protestanten zur Wiedererlangung ihrer kirchlichen Rechte verhalf. Zu Beginn seines siegreichen Feldzugs startete er unmittelbar nach seinem Grenzübertritt, beeindruckt von der Not der Protestanten, ein Hilfsprogramm. Er befahl Johann Gustav Reinbeck, zuständig für die Rekrutierung preußischer Pfarrer, als erste Maßnahme zwölf Brandenburgische Geistliche nach Schlesien zu entsenden. Sie gingen als die zwölf schlesischen Apostel in die Geschichte ein. Der König ließ weitere Prediger folgen, bis die meisten schlesischen Gemeinden nach etwa 1 ½ Jahren über einen protestantischen Pfarrer verfügten.
In der vorliegenden Schrift wird das teilweise von schwierigen Umständen geprägte Leben und Wirken dieser Pfarrer in ihren Gemeinden beschrieben, die nach fast 90 Jahren Entbehrung ihre kirchlichen Rechte wiedererlangt hatten.