Endlich Betriebsferien. Aber da gibt es einen Toten auf der Urlaubsinsel. Nutzte der Täter die Gewitternacht? Da war doch noch eine Motoryacht, die im Schutz der Dunkelheit anlegte? Nahm jemand tödliche Rache am unbeliebten Geschäftsführer? Und wo ist seine Frau? Jeder verdächtigt jeden. Die Kinder der Kollegen leiden unter diesem allgegenwärtigen Misstrauen. Endlich treffen Ermittler vor Ort ein. Sie offerieren schließlich eine überraschende Lösung des Falles.
Das noch immer aktuelle, sehr spannende Buch erschien erstmals 1974 bei Der Kinderbuchverlag Berlin.
LESEPROBE:
„Das war er", sagte Rolf.
„Wer?" Mechthild blickte sich suchend um.
„Herr Doktor Kahl", gab Rolf geheimnisvoll zurück.
Beide betrachteten den Hut. Jemand hatte ihn verloren. Plötzlich erstarrte der Junge. „Mechthild", sagte er erschrocken und zeigte auf ein Pflaster, das jemand innen festgeklebt hatte. Mit Tinte, etwas verschwommen, aber dennoch deutlich lesbar, standen Name und Anschrift des Besitzers geschrieben.
„Margot Brümmer. Gernrode. Am Berg siebzehn", buchstabierte das Mädchen.
„Die Tinte ist etwas verlaufen", bemerkte Rolf. Er richtete sich auf und schaute stumm zum Bungalow.
„Meinst du etwa, sie ist da drin?", fragte Mechthild atemlos, das Halsband von Racker freigebend.
„Lass ihn mal dran schnuppern. Vielleicht riecht er eine Spur?"
In ihrer Aufregung vergaßen beide, dass es geregnet hatte und ein vorzüglicher Jagdspaniel kein Diensthund ist. Also hielt das Mädchen Racker den Hut vor die Schnauze. Er witterte ausgiebig, sicherlich war ihm der Geruch des Haarsprays nicht unangenehm. Der Hund schoss vorwärts, als die Leine freigegeben wurde. Dass er am Bungalow von Herrn Dr. Kahl einige Haken schlug, konnte Zufall sein. Vielleicht hatte der Igel sich hier aufgehalten, bevor er ein trocknes Versteck, nämlich den Hut, aufspürte? Daran dachten Rolf und Mechthild keinen Augenblick. In gebührender Entfernung zum Bungalow standen sie und sahen sich bedeutungsvoll an. Zufrieden über Rackers Leistung, klopfte Mechthild ihrem vierbeinigen Freund den Rücken.
„Du wirst Herrn Schwarz Bescheid sagen, Mechthild“, entschied Rolf. „Ich habe noch mit meiner Schwester was zu bereden. Komm' dann nach."