Drei Helden kennt diese Geschichte: den überirdisch schönen, edlen Ritter Huon von Bordeaux. Er wird von Kaiser Karl dem Großen nach Babylon geschickt, eine mörderische Nahost-Mission, von der man im 13. Jahrhundert ebenso abraten muss wie heutzutage. Am Ende hat Huon nicht nur zwei ausgewachsene Riesen und etliche angriffslustige Sarazenen zur Strecke gebracht, sondern auch die Frau fürs Leben gefunden.
Eine orientalische Prinzessin, versteht sich. Nicht weniger interessant ist Oberon, den viele von Shakespeare, Wieland oder Carl Maria von Weber her kennen. Er, der Gnom und Feenkönig, ist eine zwielichtige Figur. Mal ist er Retter in höchster Not, ein andermal stürzt er seinen geliebten Huon in allergrößte Gefahren. Er ist ein enger Mitarbeiter Gottes, sein Wort zählt im Himmel, was sich von Kaiser Karl nun gar nicht behaupten lässt. Er ist der halsstarrige Alte, dem die Felle davonschwimmen, dessen Uhr abgelaufen ist. Warum aber trachtet er Huon nach dem Leben?