Der hier vorgelegte Versuch einer Allgemeinen Pädagogik umfaßt sechs Teile, die in einem kompositorischen Verhältnis zueinander stehen. Nach einleitenden wissenschaftlichen Vorbemerkungen und Überlegungen zur Funktion von Allgemeiner Pädagogik wird die Anthropogenese als Ursprung aller Erziehung erläutert. Es folgt eine Skizze der bürgerlichen Gesellschaft, an der das historische Faktum Kindheit sowie die Grundbegriffe Erziehung und Bildung exemplarisch diskutiert werden. In einem dritten Schritt wird die Lernfähigkeits- und Bildsamkeitsthese mit der organisierten Schule, den Konzepten von Didaktik und der Professionalisierung von Lehrrollen in Verbindung gebracht. Von dort aus wird der Blick auf das Individuum gelenkt, wie es durch seine jeweilige gesellschaftliche Definition in eigentümliche pädagogische Verhältnisse gerät und wie unter dem Begriff des gesamten Lebens eine erzieherische Korrespondenz denkbar ist. Diese Überlegungen verknüpfen sich mit der Frage nach den Traditionsbeständen jeglicher Erziehung und wie aus ihnen strukturelle Widersprüche und Kontroversen resultieren. Damit ist schließlich die Reflexion eröffnet, wie Theorie und Praxis unter erzieherischer Prämisse überhaupt zusammenhängen und welche Hoffnungen sich mit dem pädagogischen Handeln verknüpfen.