Als in Graun begonnen wurde, das Dorf zu räumen, da haben die Leute geweint. Einige sind in Baracken untergekommen oder notgedrungen ausgewandert. In das italienische Pustertal oder nach Österreich.
Mit der Stauung des Reschensees im Sommer 1950 versanken das gesamte Dorf Graun und ein Großteil des Dorfes Reschen in den Fluten. Mehr als 1000 Betroffene wurden durch das von staatlicher Willkür geprägte Bauprojekt zur Stromgewinnung ihrer Existenz beraubt.
Für Touristen, die das Vinschgau in Südtirol besuchen oder über den Reschenpass fahren, ist der mahnend aus dem Reschensee herausragende Kirchturm St. Katharina eine Attraktion. Doch bei den Menschen, die die Flutung ihres damaligen Zuhauses noch miterlebt hatten, steigt noch heute die Wut empor, wenn sie auf das letzte Überbleibsel von ihrer ehemaligen Heimat blicken.
Die einheimische Bevölkerung hatte zum Teil sogar am Bau der Staumauer mitgearbeitet. Die Menschen dort haben dabei ihr eigenes Grab geschaufelt.
Der Roman beschreibt in einer sehr persönlichen Erzählung das Leben und Schicksal einer Familie und eines Ehepaars in Graun, die zusehen mussten, wie ihre Häuser in den Fluten versanken. Aber sie haben nicht aufgegeben und für ihre Zukunft gekämpft.
Aber dennoch hat sie das Schicksal immer wieder stark gebeutelt.