Die "Geschichte des Vitalismus" ist eine erweiterte Neuauflage des ersten Teils des 1905 erschienen Buches "Der Vitalismus als Geschichte und als Lehre". Ausgehend von der Zweckmäßigkeit der Lebensvorgänge, die Driesch in eine rein deskriptive sowie eine statische und eine dynamische Teleologie unterteilt, sieht er das eigentliche Problem in der Frage nach der Autonomie der Lebensvorgänge:
"Nicht die Frage, ob Lebensvorgänge das Beiwort "zweckmäßig" verdienen, macht das Problem des Vitalismus aus, sondern diese Frage: ob das Zweckmäßige oder besser das Ganzheitsbezogene an ihnen einer besonderen Konstellation von Faktoren entspringe, welche aus den Wissenschaften vom Anorganischen bekannt sind, oder ob es Ausfluß ihrer Eigengesetzlichkeit sei."
Während die statische Teleologie zu einer "Maschinentheorie der Organismen" führt, führt die dynamische Teleologie zum Vitalismus, d. h. in die Einsicht der "Autonomie der Lebensvorgänge". Die "Geschichte des Vitalismus" gibt einen Überblick, welche Auffassung von wem in früheren Zeiten bis in die Gegenwart Drieschs hinein vertreten wurde.
Ohne die griechischen Zitate der Originalausgabe, insbes. von Aristoteles.