Verdammt, kennen Sie Mökelen, jenes Städtchen, abseits der Straße gelegen, auf der die Hauptstädter ihren Sommerfreuden an Düne und Meer entgegenfahren? Ein ausgedehnter Wald gehört zu Mökelen, Tannen, Buchen und andere Bäume. Dorthin also hat ihn Chefredakteur Nethe geschickt. Er, das ist Georg Bannert, weitgereister Reporter und - das ist für den Fortgang (oder die Fortfahrt) der Handlung nicht ganz unwichtig - Junggeselle. Wieso genau das für diese Geschichte von Görlich wichtig ist, wird man später erfahren. Vorerst aber ist Bannert unterwegs - nach Mökelen und ein bisschen zu schnell, so dass der Rasende Reporter bald einen Nachruf in seiner eigenen Zeitung bekommen hätte, eine Anzeige in der Zeitung.
Er hat den Auftrag, mal wieder eine anständige Sache hinzulegen, eine mit Pfiff, und zwar mal was ganz Besonderes über eine Frau zu schreiben. Deshalb also war er unterwegs nach Mökelen. Und Nethe hatte auch irgendwie angedeutet, wie er sich diesen Text seines Reporters vorstellt - jedenfalls so ungefähr: Man muss über die Frauen mehr schreiben, weißt du … Aber eben anders … In so einer Geschichte muss was drin sein, was in den Frauen wirklich drin ist … Die meisten Frauen wissen überhaupt nicht, wie gut sie sind. Sie denken, wie ich’s dort in der Zeitung lese, so bin ich nicht. Das sind ja Fabelgestalten, Wunderfrauen. Also tauge ich nicht viel …
Dann erzählte der Chefredakteur, dass es in einer kleinen Stadt mit dem Namen Mökelen eine Frau geben solle, über die man was ganz Tolles schreiben könne und wegen der es sich allein schon gelohnt habe, dass der alte Bebel sein Buch über die Frau und den Sozialismus schrieb.
So langsam wurde Bannert neugierig auf Mökelen und auf die Frau dort, die, wie er nun noch hörte, Bürgermeisterin in der Stadt sei. „Weißt du, so was muss man mal richtig aufwickeln. Bürgermeisterin, kleine Stadt, verschiedenartige Probleme. Wie funktioniert das alles? Nicht nur in der Stadt. Auch bei ihr. Sie soll eigenwillig sein, hat dem Bezirk schon anständige Nüsse zu knacken gegeben. Nun wissen die dort noch nicht genau, sollen sie loben oder kritisieren.
„Jetzt kannst du mal zeigen, ob du überhaupt was kannst.“ Soweit der Chefredakteur zu seinem Reporter, der da noch nicht ahnt, dass er gleich zwei Pannen hintereinander erleben wird - eine Autopanne und eine journalistische Panne. Denn die viel gelobte und viel gescholtene Bürgermeisterin stellt sich als gestrenge Obrigkeit heraus und als - aber das müssen Sie schon selber lesen …