Skandale an allen Ecken: Die alten Eliten in Politik, Kirche und Wirtschaft versagen in ihrer Vorbildrolle. Ihre Gier nach mehr Macht, Geld und Einfluss lässt sie bei ihrer eigentlichen Aufgabe scheitern, für die Gemeinschaft vorbildlich zu sorgen. Die resultierende ethische Leere an der Spitze unserer Gesellschaft führt zu einem Abwenden immer größerer Teile der Bevölkerung. Protest ist nicht jedermanns Sache. Innere Kündigung ist die Folge wie auch das zunehmende Gefühl, dass doch alles "sinnlos" hier ist. Doch was tun, wenn es keine Vorbilder mehr gibt und auf die Führung kein Verlass ist?
Mit dem Buch "Wir statt Gier" wird eine Bresche in die Wirtschaft geschlagen. Ich rüttle Angestellte und Manager auf und ermutigen sie, selbst das Heft in die Hand zu nehmen und die alten Strukturen von Innen zu revolutionieren. Denn auf die alten Eliten können wir nicht warten. Wir brauchen die Wirtschaft als Arbeitgeber und Weiterentwicklungsangebot, nur eben mit einer Führung, die das Wir vor die eigenen Interessen und vor die Gier stellt. Ich zeige an Beispielen, wie das möglich ist und wie die nachrückende Generation den Paradigmenwechsel erzwingt. Denn heute lassen sich Berufsanfänger (Generation Y hat damit angefangen) nicht mehr durch hohe Gehälter locken, wenn sie dafür auf ihr Privatleben verzichten oder unethische Produkte oder Verhaltensweisen unterstützen müssen. Und so bricht nun in vielen erfolgsverwöhnten Branchen der Nachwuchs weg, noch bevor der absehbare Führungskräftemangel vor der Tür steht. Doch nicht nur potenzielle Angestellte werden rar, auch Kunden werden durch die Veröffentlichung von Kundenmeinungen immer hellhöriger und klarer in ihrem Entscheidungsprozess. Wenn es dann auch noch innerhalb des Unternehmens rumort, weil Seilschaften aufgedeckt und Missstände immer häufiger angesprochen werden, dann werden die Elfenbeintürme durch selbstbewusste, mutige Mitarbeiter zerbrechlich gemacht. Und ich mache Mut.